Einfache und fehlerfreie Erfassung von dokumentationspflichtigen Bauteilen

Ausgangssituation

In unserem Werk in Hörsching werden aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Komponenten komplexe Baumaschinen montiert. Ein zentrales Qualitätsthema ist dabei die Rückverfolgbarkeit von sicherheitskritischen Bauteilen. Insbesondere Komponenten, deren Ausfall Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen haben könnten, müssen wir bis zum Hersteller eindeutig rückverfolgen können.

Die Erfassung der Seriennummern der Bauteile erfolgte weitgehend manuell. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Montagelinien notierten die Nummern händisch auf einen Zettel und leiteten diesen anschließend zur weiteren Verarbeitung weiter. Die Zettel wurden eingescannt und die notierten Seriennummern wurden den Maschinenakten im ERP-System zugeordnet.

Die Probleme bei dieser Vorgehensweise liegen auf der Hand: Der manuelle Aufwand für Erfassung und Speicherung war hoch. Gleichzeitig führte die handschriftliche Dokumentation aufgrund von Problemen bei der Lesbarkeit immer wieder zu Fehlern bei der Erfassung. Neben den damit verbundenen Prozesskosten erhöhte sich in diesen Fällen auch das Risiko für Qualitätskosten, insbesondere wenn in Reklamations- oder Gewährleistungsfällen keine eindeutige Rückverfolgbarkeit der verbauten Komponenten gewährleistet werden konnte.

Lösung

Um die Erfassung dokumentationspflichtiger Bauteile effizienter und fehlerfrei zu gestalten, haben wir eine unternehmensweite Werksnorm eingeführt. Sie definiert verbindlich, wie unsere Lieferanten die Bauteile kennzeichnen müssen. Herzstück der neuen Lösung ist ein standardisierter QR-Code, der neben der Seriennummer auch weitere wichtige Informationen wie die Lieferantennummer, Chargennummer, das Herstellungsdatum sowie produktspezifische Daten enthält.

Für Bauteile, bei denen eine QR-Code-Kennzeichnung nicht möglich ist — etwa bei Stahlkomponenten, die nachträglich noch lackiert  werden —, sieht unsere Werksnorm alternativ eine Prägung oder Stanzung der Seriennummer direkt in das Bauteil vor.

Nutzen

Durch das Scannen des QR-Codes können die relevanten Bauteildaten automatisiert und in strukturierter Form in unsere IT-Systeme übernommen werden. Tippfehler oder falsche Nummern gehören damit der Vergangenheit an. Gleichzeitig ist der Aufwand für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich reduziert — die Erfassung ist schneller, einfacher und intuitiver. Statt aufwendig Seriennummern manuell zu suchen und einzutragen, genügt heute ein Scan. Zusätzlich können wir gleichzeitig mehr Informationen erfassen, was die Qualität unserer Dokumentation weiter verbessert. Insgesamt führt die Lösung zu einer spürbaren Zeitersparnis, einer höheren Prozesssicherheit und zu geringeren Kosten.

Kurzvorstellung des Unternehmens

Die Wacker Neuson Linz GmbH mit Sitz in Hörsching (Oberösterreich) ist das größte Produktionswerk der Wacker Neuson Group. Als konzernweites Kompetenzzentrum für Bagger und Dumper werden hier sämtliche Prozesse rund um Entwicklung und Produktion von Ketten- und Mobilbaggern sowie Raddumpern gebündelt. Das 2012 neu errichtete Werk beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist ein reines Montagewerk. Pro Jahr werden am Standort rund 13.000 Maschinen gefertigt.

Autor

Daniel Winkler

Wacker Neuson Linz GmbH
Flughafenstraße 7
4063 Hörsching
www.wackerneuson.com

© StEP-Up

Weitere konkrete Lösungen zum Thema „Industrie 4.0“ aus der industriellen Praxis finden Sie in der StEP-Up-Publikation „Industrie 4.0 in der Anwendung. Konkrete Lösungen aus der industriellen Praxis.“

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